Wiener Achter 14. 5. /Masters

Rekorde, Rekorde, Rekorde

Am 14. Mai ging nach 2 Jahren Pause wieder der legendäre Wiener Achter über die Bühne, diesmal auf der Alten Donau, der für Tretbotfahrer, Schwimmer, Segler, Paddler ungesperrten Alten Donau wohlgemerkt. Ein spektakuläres Rennen war also vorprogrammiert. Die neu formierte ALE Masters-Mannschaft durfte also keinesfalls fehlen und trat diesmal in etwas geänderter Besetzung an: Birgit, Claudia, Emmerich, Lea, Michael, Clemens, Wolfgang, Isabella und Andrea (Friesen) am Steuer.

So ein Achter besteht ja bekanntlich aus einigen Teilen, die fürs Rudern mehr oder weniger zwingend notwendig sind, dementsprechend aufwändig ist das Aufladen, das diesmal in Etappen erfolgte. Der Ruderclub Donau stellte sein Gelände fürs Aufriggern zur Verfügung und munter brachten wir alles vom Hänger aufs Gelände: Achter Teil 1, Achter Teil 2, Werkzeugkiste, Ruder (8 Paar) und Böcke (4 Stück- weil der Achter hat ja 2 Teile). Dem aufmerksamen und ruderkundigen Leser wird nicht entgangen sein, eine Kleinigkeit fehlte: richtig, die Sitzerln. Nun, die Alte Donau ist von der ALE nicht weit, Clemens und Emmi fest entschlossen, der ALE Bus flott – und so fiel der erste Rekord an diesem Renntag!

Punkt 13 Uhr saßen wir jedenfalls im Boot, unterwegs zum Start. Unterwegs zum Start? Michael war noch nicht ganz so weit und entdeckte seine bisher tief verborgene Leidenschaft zum Schrauben und Drehen und Rütteln und Ziehen… Wie lange kann man brauchen, um ein Stellbrett (inkl. Rollschienen) zu verstellen? Emmerich war amüsiert, das Heck gelassen, die Steuerfrau verzweifelt, der Bug leicht hysterisch, und dann wußten wir es endlich: 15 Minuten, und der zweite Rekord an diesem Renntag war gebrochen!

Race Ticker

Gelungener Start (wie geprobt) – wir können uns von Beginn an vom Lia Achter neben uns absetzen – Bahn 2 nicht zwingend ein Vorteil, aber die ALE bleibt dran – Einpendeln auf Rennschlag, der Druck passt – auf Höhe des Bootshauses dann der emotionale Höhepunkt: wir ziehen an einem Männer 8er vorbei – dranbleiben, volle Konzentration auf die schnittige Wende (haben wir mit Daniel nach den ersten panischen Versuchen auf der „richtigen“ Donau perfektioniert) – Traumlinie unserer Steuerfrau – alle Acht helfen mit, Steuer auf, was der Bizeps hergibt – wir gehen mit deutlich vergrößertem Vorsprung aus der Wende in die zweite Streckenhälfte – endlich Mitwind! – erste Konzentrationsschwächen – gemeinsam! – irgendwo ein „ALE, ALE“ Ruf (stellt sich später als Stefan auf der Brücke heraus) – nochmal zusammenreißen – gemeinsam! und Druck – Steuerfrau sieht das Ziel – Endspurt – ein STOPP Ruf! Stillstand. Freizeitsegler im Weg – Auslage und weiter geht’s mit aller Power – Geschafft!

Das Männer Team der All Stars war unerreichbar, aber mit dem zweiten Platz in unserer Abteilung konnten wir die kombinierte Klasse Masters Mix C/D für uns entscheiden. Zweiter Sieg des ALE 8ers im zweiten Rennen! Vielleicht nicht in Rekordzeit, aber einen Rekord an Motivation und Freude haben wir auf jeden Fall aufgestellt.

Rekordverdächtig war jedenfalls auch das Getümmel auf der Alten Donau. Ich zumindest werde nie wieder über den einen Wakeboarder bei uns „matschkern“. In den ersten drei Abteilungen noch einigermaßen überschaubar, musste man in den beiden Rennen um 14:40 und 15:40 fast schon froh sein, überhaupt noch das Wasser zu erkennen. Und warum sich ein SUP Paddler keine Sorgen macht, wenn 4 Achter in Formation auf ihn zurasen … Es sei dem Leser überlassen zu interpretieren: ist es ein Rekord an Nerven aus Stahl oder Dummheit?

ALE die Zweite (Karin berichtet…)

Nach zwei Jahren Pause fand heuer wieder der Wiener Achter, organisiert vom WRC Pirat, statt. Diesmal jedoch nicht am Donaukanal, sondern auf der unteren Alten Donau. Die Strecke betrug 4,8 km. Gestartet wurde auf Höhe des WRC Pirat (beim Stürzel), dann gings am Kagraner Ufer ca. 2000 m entlang mit einem Zwischensprint (Nightrace 350 m), circa auf Höhe des WRV Donau gab es eine Wende und dann ging es „hinterm“ Gänsehäufel wieder retour zum Pirat mit einer zweiten Sprintstrecke von 450 m (Staw Kurzstreckenregatta). Für die 10 schnellsten Boote gab es Zeitgutschriften für die Sprintwertungen. Es gab insgesamt 36 Starter, die in sechs Gruppen ab 11:40 Uhr stündlich über die Strecke gingen. 

Ich durfte heuer wieder mit dem Donauhort-Frauen-Doppelachter in einer Renngemeinschaft Donauhort, Friesen, Austria und Alemannia starten. Wir starteten in der ersten Gruppe und unsere Schlagfrau hat uns mit Schlagzahl 29/30 über die gesamte Strecke gejagt. Die Mannschaft war sich ziemlich schnell einig, die Sprintwertungen auszulassen und kraftvoll durchzurudern. Die ersten 2000 m war dann doch kräftiger Gegenwind spürbar. Trotzdem konnten wir uns vom Start an auf Platz drei der Gruppe platzieren und haben diesen bis ins Ziel tapfer verteidigt. Bei der Wende gab es eine kurze Schrecksekunde (und letztendlich leider auch 5 Strafsekunden für uns), da der Riemenachter vor uns diese doch langsamer anging als unser Doppelachter. 

Ende gut alles gut. Weder Boots- noch Personenschaden und die 5 Strafsekunden konnten uns unseren Titel als schnellstes Mastersfrauenboot auch nicht nehmen. Mit 18:55 (inkl. Strafsekunden) belegten wir mit Platz 19 von 36 Startern einen tollen Platz. Somit freuen wir uns auf 13.5.2023, wo der nächste Wiener Achter geplant ist.