Wir waren dabei …

Am 21. Oktober 2017 fand die 13. Stromstaffel Nußdorf – Greifenstein statt.

Eine Woche davor erhielt ich von meiner Schwester Birgit einen Anruf mit der Frage „Wie flexibel bist du denn?“. Mitten in den Vorbereitungen der Kindergeburtstagsfeier meines älteren Sohnes war meine Antwort „nicht sehr“ und noch bevor ich „Wieso“ fragen konnte bekam ich genau dieses Wieso retour. „Wieso? Willst du nicht in einer Frauenstaffel nächstes Wochenende starten?“ So, nun hat sie mich voll erwischt: Nächste Woche ist das Familiengeburtstagsfest. Jedoch erst am Nachmittag. Neffe und Nichte bringen die Torte. Der Braten brutzelt alleine im Dampfgarer (letztendlich bei Oma im Rohr) und die Nudeln werden eh erst kurz vor dem Essen gekocht. Naja, so gesehen kann man ja am Vormittag noch schnell rudern gehen. „Okay, ich bin dabei“ war somit meine Antwort. „Gut, dann fahren wir in einer Renngemeinschaft. Der Fünfer wird vom Verein zur Verfügung gestellt. Ich steuer und du schlägst.“ Und das Gespräch war auch mehr oder weniger schon beendet. Musste ich doch zu meinen Geburtstagsvorbereitungen und Birgit zum Schiedsrichtern bei der Österreichischen Meisterschaft in Ottensheim. Am Abend war ich dann im Internet auf der Suche nach einem Meldeergebnis. Vergeblich. Dafür fand ich die Ausschreibung und bekam den ersten Adrenalinschub. War doch die 13. Stromstaffel über 23 km von Nußdorf über Greifenstein bis nach Langenzersdorf ausgeschrieben. Der Fünfer sollte stromabwärts von Greifenstein bis Langenzersdorf, 7.9 km, fahren. Das letzte Mal bin ich beim Blauen Band am Wörthersee im Boot gesessen! (Übrigens auch mit Birgit in einer Renngemeinschaft mit sieben weiteren Ruderinnen. Wir waren das schnellste Frauenboot und konnten die Zeit vom Vorjahr unterbieten!).

Am Mittwoch – vier Tage vor der Stromstaffel – fand dann das nächste Telefonat mit meiner Schwester statt. Hierin habe ich erfahren, dass nach der alten Ausschreibung gefahren wird und somit die Strecke 4,6 km von Kritzendorf nach Greifenstein verläuft. Die Erleichterung war groß. Wir starteten somit als ROW XX – Frauenstaffel RG STE/WSW/ALE/AUS/ PIR.

Am Samstag gingen wir – Birgit, Sahra, Ina, Barbara und Karin – um zehn Uhr mit dem 11/8 Fünfer aufs Wasser. Wir haben uns nochmals die Finibuhne angeschaut und dann mit weiteren acht Fünfern in Kritzendorf auf die Vierer gewartet. Wir mussten nicht lange warten und die ersten beiden Vierer kamen mit etwas Abstand und konnten an ihre Fünfer übergeben. Danach wurde es wirklich eng. Fünf weitere Vierer – auch das Frauenboot – kamen mehr oder weniger gleichzeitig in Kritzendorf an. Die Übergabe erfolgte jedoch auch reibungslos und so waren wir auch schon im Rennen. Knapp nach der Finibuhne konnten wir den Fünfer von Donauhort 2 überholen. Bei Stromkilometer 1947 haben wir dann auch noch den Fünfer von Pirat 2 überholt. Knapp vor dem Ziel kam der Fünfer von Pirat 1 (letztendlich der schnellste Fünfer) näher, doch da hieß es auf einmal schon „Frauenstaffel durch“. Die Überraschung war groß. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes musste die Fünferstrecke um 300 m verkürzt werden.

Das Ergebnis der „schnell zusammengesetzten“ Frauenstaffel kann sich sehen lassen: Wir wurden in der Gesamtwertung sechster und unser Fünfer erruderte die drittschnellste Fünferzeit (Pirat 1 00:20:18 [3 Männer, 2 Frauen], Donauhort 1 00:20:27 (4 Männer, 1 Frau], ROW XX 00:21:39 [5 Frauen!!]).

Wir freuen uns auf eine Wiederholung – vielleicht als reine Alemannen-Frauenstaffel – denn, dass wir keine Chance haben können wir wirklich nicht gelten lassen!