Warum ist es am Main so schön?

Ob es das alte deutsche Volkslied war, welches Heinz zur Organisation der diesjährigen Wanderfahrt auf dem Main bewogen hat oder oder unsere glücklichen Gesichter im Vorjahr, sei dahingestellt. Jedenfalls können wir, die elf Wanderruderer der Alemannia – Hemma, Waltraud, Annelotte, Elisabeth, Isabella, Werner S., Werner H., Wolfgang, Franz, Peter und Heinz – den Antworten, die schon Peter Alexander und Heino sangen, nur aus vollem Herzen zumindest in den meisten Punkten zustimmen.

Warum ist es am Main so schön?

 

 

 

 

 

 

…weil dort sorglose Herzen fröhlich lachen und scherzen

Sorglos waren wir in der Tat, hatte Heinz doch alles perfekt voraus geplant. Jede Ein- und Ausstiegstelle, jede Mittagsrast war liebevoll ausgewählt, so dass wir die über 200 Stromkilometer gar trockenen Fußes bewältigen konnten, überall kühle Getränke und ein Schattenplätzchen vorfanden und vor allem die Telefonnummern aller Schleusenwärter. Diese hatten die Kunde von der österreichischen Rudertruppe schon weiter erzählt, so dass wir die letzten Tage im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur mehr „durchgeschleust“ wurden. Da lässt es sich leicht lachen!

 

…weil am Main die Geschichten von alemannischem Ruhm berichten

Und genau so war es auch. Die 40km Tagesfahrten wurden fast mühelos bewältigt, obwohl die Fließgeschwindigkeit uns nicht groß zu Hilfe kam. Zudem konnten wir es durchaus mit Etappenziel und Rudergeschwindigkeit der „alten Celler“ aufnehmen, aber davon später mehr. Ruhmreich waren auch die Leistungen unserer Hängerfahrer, der drei W’s, die in den Sprachschatz dieser Wanderfahrt eingehen sollten. Auch davon sei an anderer Stelle ausführlicher berichtet.

 

 

 

 

 

 

 

…weil so heiß dort das Blut ist und der Wein dort so gut ist

Vorweg, durchgehend heiß war es Gott sei Dank nicht. Im Gegenteil, hatten wir doch tageweise auch mit Regen, Sturm und Wellen zu kämpfen. So geriet das Blut der mitreisenden Damen lediglich beim Anblick der oben erwähnten Celler Wanderruderer, repräsentiert durch 3 resche Burschen im flotten Alter von 24, kurz in Wallung. Diese eröffneten uns nach durchaus angeregtem Plausch, dass bei ihrer Fahrt nun die Jungen als Wertschätzung auch mit den Alten mitfahren dürften. Dies würde sich gut bewähren. Soweit so gut, das System kennen wir ja. Nur – in dem Fall waren sie die Alten!
Elisabeth und ich nahmen es mit Humor, murmelten etwas von „Wir schon Mumien“, was der junge Celler Mann mit einem Lächeln quittierte und – soweit wir uns recht erinnern können – unwidersprochen ließ.
Naja, blieb uns noch der Wein. Nur der war, anders als besungen, leider nicht so gut, so dass wir nach zahlreichen Versuchen mit Sylvaner, Grauburgunder, Müller-Thurgau, Riesling etc. und schließlich einem anderen Getränk zuwenden mussten. Hier kommen nun endlich wieder unsere W’s ins Spiel. „A Werna“ und no „a Werna“ wurde zum geflügelten Wort an den Bartheken entlang des Mains, manchmal aber wurde aus Mangel an Verfügbarkeit aus dem “ A Werna“ auch “ a Ramazotti“.

 

…weil die Mädel so lustig und die Burschen so durstig

Moral und Laune der Damenriege erreichten beispiellose Höhen im Ruderverein Möve bei der Mittagsrast zwischen Aschaffenburg und Mühlheim. Denn der freundliche, zugegebenermaßen etwas ältere Ruderer des Vereins ließ sich nicht davon abbringen, per Telefon zahlreiche seiner Ruderkollegen darüber zu informieren, dass im Verein einige junge Damen aus Österreich warteten. Gemeint waren tatsächlich wir, gesehen haben wir die Kollegen nie, offenbar hat die Beschreibung doch nicht gereicht, um uns zu finden 🙂
So gesellten wir uns zu unseren AleMANNEN, die zwischenzeitlich das vom Landdienst kühl gestellte Bier genossen, denn keine Zeile des Lieder könnte treffender sein als diese, die den Durst besingt. Gott sei es gedankt, dass auch folgende Zeilen unsere Zustimmung fanden…

 

 

 

 

 

 

… weil aus Malz und Hopfen wird gemacht ein guter Tropfen

so dass wir uns derart gestärkt und frischen Mutes auch Kunst & Kultur widmen konnten, die bei Heinz Wanderfahrten nie zu kurz kommen, denn wie jeder weiß…

 

… selbst aus Burgruinen neuer Hoffnung Triebe grünen

Karlstadt, Aschaffenburg, Miltenberg und Mainz standen auf dem Besichtigungsprogramm. Malerische Fachwerkhäuser, handgemachtes Marzipan (welches insbesondere Isabella in Entzücken versetzte) und Wildsau Willi (der vor allem Werner und tags darauf alle im Boot beglückte) weckten unsere Begeisterung und so mancher hatte das berühmt berüchtigte „Aha“-Erlebnis: Gutenberg stammt aus Mainz und hieß eigentlich Gensfleisch. Rudern bildet!. So bekamen einige von uns auch tatsächlich die erste und originale Gutenberg-Bibel zu Gesicht und weil alle so zufrieden waren, keimte Hoffnung auf, dass auch im nächsten Jahr eine Fahrt mit Kilometern und Kultur organisiert werden könnte.

ältestes Gasthaus Deutschlands

 

 

 

 

 

 

 

 

 

… weil die Mädel fesch und fröhlich

auch wenn einer unserer lieben Kollegen unkte „wir kriegen nur die zu Gesicht, die wir selber von Korneuburg mitgeschleppt haben“ – ja, ja meine Lieben, Frauen hören alles

trinkt der Bursch oft mehr als nötig

dem ist nichts hinzuzufügen.

 

Und dass es eigentlich in dem Lied um den Rhein geht, tut letztendlich nichts zur Sache.

Schön war es allemal!!!

Isabella