Schon mal was von der „Dirty-Thirty-Ergo-Challenge“ gehört?
Eigentlich müsste jeder Alemanne, der per E-Mail News vom Ruderverein bekommt sofort mit „Ja!“ antworten, denn Anfang November 2017 kam eine E-Mail, dass wir Alemannen doch daran teilnehmen sollen. Die Alemannia hat tatsächlich teilgenommen. Nur leider waren es nur zwei Ruderinnen, die sich diese Challenge gegeben haben: Birgit und ich.
Kurz zusammengefasst: Die Ergochallenge ist ein Bewerb, den der Linzer Ruderverein Ister seit drei Jahren im Winter ausschreibt. Es gibt zwischen Anfang November und Ende März sechs Termine (DO 18 Uhr bis MO 18 Uhr) bei denen die Teilnehmer versuchen in der Zeit von 30 Minuten so viele Meter am Ergometer zurückzulegen wie möglich. Bei diesem Bewerb geht es nur darum sich mit den anderen Teilnehmern zu vergleichen (nach Altersklassen und Geschlecht). Es gibt nichts zu gewinnen und keine Medaillen. Denn gewonnen hat jeder, der sich diese 30 Minuten am Ergometer gibt. Startberechtigt ist jeder: dh alle Ruderer oder auch Nichtruderer, Vereine oder Privatpersonen. Geliefert werden die erruderten Meter (+ ev. Verein, Geschlecht, Geburtsjahr, Gewicht) via E-Mail – einfach ein Foto vom Monitor. Vertrauen steht im Vordergrund. Die Reihung erfolgt gemäß der Concept2 Alterseinteilung. Ein Ziel wird jedoch vorgegeben (muss natürlich nicht erreicht werden!): die besten vier Termine (Meter) pro Teilnehmer werden zusammengerechnet und als Mann gibt es das Ziel 30000 m und als Frau 26000 m zu errudern.
26000 m! Dh pro Termin sollten als Frau ca. 6500 m gerudert werden. Das war somit mein Ziel und das habe ich bei meinem ersten Ergotermin im November doch tatsächlich errudert. Es war eine echte Challenge. Nach ca. 10 Minuten meldeten sich zwei Stimmen: Die eine meinte: Warum tust du dir das an? Noch nicht mal die Halbzeit erreicht und eigentlich jetzt schon fix und fertig. Du kannst jederzeit aufhören! Die andere Stimme meinte jedoch: He, ein Drittel bereits geschafft. Gleich ist Halbzeit. Wäre doch gelacht, wenn du das nicht schaffst!
Ich habe mich durch die ersten 30 Minuten gequält und bin tatsächlich 6561 m gerudert. Dh ein Viertel der 26000 m waren geschafft. So ging ich motiviert in den zweiten Termin im Dezember. Während der 30 Minuten kam ich nie über 6500 m (prognostizierte Distanz für 30 Minuten) und so war das Ergebnis ernüchternd mit 6454 m. Der Termin im Jänner verlief für mich wieder besser – 6558 m. Nur meinte Stefan K.: Karin, die 6600 m wären schon drin gewesen! Ich war zu diesem Zeitpunkt überzeugt – keinen mm mehr! Aber ein Monat lang haben mich die 6600 m verfolgt und so wollte ich bei meinem vierten Termin unbedingt diese für mich magische Grenze erreichen. Wie das Ergometer dann bei 6599 m stehen blieb war ich etwas fassungslos – ein Meter fehlte zu meiner magischen Grenze! Trotzdem war ich stolz auf mich, denn ich habe mein Ziel erreicht: vier Termine und 26172 m danach durfte ich mich über einen Gesamtrang 8 von 43 Teilnehmerinnen in der Masters B Klasse freuen.
Birgit nahm im Dezember das erste Mal an der Ergochallenge teil und erruderte 6638 m. Sie hat bei drei Terminen insgesamt 19902 m errudert und wurde in ihrer Klasse (Masters C) 17. von 39. (Den vierten Termin konnte sie nicht rudern, weil sie mit einem Damenachter beim Capital Cup in Budapest teilgenommen hat.)
Unser Verein hat somit 46074 m errudert und Platz 20 in der Vereinswertung (von 31) eingenommen.
Mein Ziel für nächsten Winter? Klar: 6600 m!
Mein Wunsch für nächsten Winter? Viele teilnehmende Alemannen (ist doch die LIA mit 4 087 611 m zu schlagen).
Hier noch ein paar Daten:
525 Sportler (198 Frauen/327 Männer) erruderten 11 601 891 m!
Das Ziel von 26000/30000 m erruderten 127 Sportler (48 Frauen/79 Männer)
31 Vereine nahmen teil. Bei der Clubwertung dominierte LIA mit 193 Teilnehmern und 4 087 611 m.
Ferdinand Querfeld (LIA) schaffte einmal einen 9000er. Birgit Pühringer (Ister) schaffte einen 8000er.
Wertung Gesamtklassement
Frauen:
1. Platz: Birgit NEUWIRTH – Donaubund – 31.122 Meter
2. Platz: Scarlett GELLESZUN – RGG Grünau – 30.900 Meter
3. Platz: Mirta BUCHINGER- LIA Wien – 29.995 Meter
Männer:
1. Platz: Ferdinand QUERFELD – LIA Wien – 35.552 Meter
2. Platz: Christoph SEIFRIEDSBERGER – LIA Wien – 35.088 Meter
3. Platz: Marko MILODANOVIC – Donaubund – 34.297 Meter
Alle Ergebnisse und Statistiken auf der Challenge Homepage http://ergo-challenge.ister.at